In den letzten Jahren erfreut sich die Aloe Vera immer größere Beliebtheit. Die in den tropischen Gebieten Afrikas und Arabiens beheimatete Sukkulente wird aufgrund ihrer gesundheitsfördernden Aspekte in der Medizin und der Kosmetik eingesetzt. Um einen stetigen Nachschub an dem begehrten Pflanzensaft zu gewährleisten, kann die Aloe Vera auch als Topfpflanze gehalten werden. Unter Berücksichtigung ihrer Bedürfnisse entpuppt sie sich als robuster und anspruchsloser Pflegling.

Wie pflanze ich Aloe Vera richtig?

Der Wahl des richtigen Blumentopfs ist bei der Aloe Vera entscheidend. Im Handel sind viele Blumentöpfe aus leichtem Material erhältlich oder solche, die sich nach unten hin verjüngen. Diese sind für eine Aloe Pflanze gänzlich ungeeignet, da sich der schwerste Teil oberhalb der Erde befindet. In einem zu leichten Topf kippt sie, was häufig mit dem Abbrechen der Blätter endet. Wichtig ist daher ein Blumentopf oder gar –kübel aus schwerem, robustem Material und mit genügend breiter Basis.

 

Der beste Standort

Als Bewohnerin der Tropen liebt die Aloe Vera warme und sonnige Standorte. Pralle Sonne sollte dabei aber genauso vermieden werden wie ständiger Schatten. Wird die Pflanze an einen sonnigeren Standort übersiedelt, muss sie langsam an die neuen Gegebenheiten gewöhnt werden. Dies gilt auch für Stecklinge, frisch umgetopfte Pflanzen und nach der Überwinterung.

Da die Aloe Vera nicht winterhart ist, darf sie nur den Sommer auf dem Balkon oder auf der Terrasse verbringen. Dort muss sie vor Wind und Regen geschützt sein. Auch eine hohe Luftfeuchtigkeit verträgt sie nicht gut, weswegen das Badezimmer der falsche Standort für die Aloe ist.

 

Welche Erde braucht die Aloe Vera?

Als Wüstenpflanze hat die Aloe Vera folgende Ansprüche an ihr Substrat:

  • nährstoffarm
  • kalkhaltig
  • trocken
  • sandig
  • Wasser muss leicht abfließen können

Man kann auf fertige Kakteen- oder Sukkulentensubstrate aus dem Handel zurückgreifen, oder selber eine Mischung aus grobem Sand, Granitsplit und Perlit herstellen.

Aloe Vera richtig gießen

Eine Wüstenbewohnerin wie die Aloe Vera sollte man im Zweifelsfall eher zu wenig als zu viel gießen. Trockenperioden steht sie leicht durch, indem sie Wasser in ihren fleischigen Blättern speichert. Erst wenn diese an Spannkraft oder Farbe verlieren, sollte man die Gießmenge erhöhen.

Staunässe verträgt die Aloe Vera gar nicht. In der Ruhephase des Winters steht sie problemlos bis zu vier Wochen Dürrezeit durch. Im Sommer sollte man dann gießen, wenn die Erde spürbar trocken ist. Einzig Jungpflanzen dürfen feucht (aber nicht nass!) gehalten werden.

Beim Gießen ist darauf zu achten, dass die Aloe Vera auch kein Stauwasser auf ihren Blättern verträgt. Man sollte nach Möglichkeit von unten gießen. Zusätzlich muss der Topf so beschaffen sein, dass überschüssiges Wasser abfließen kann.


Die richtige Düngung

Jede Pflanze benötigt für ihr Wachstum Nährstoffe. Die Aloe Vera ist diesbezüglich aber sehr genügsam. Wird sie im Frühling in ein neues Substrat umgetopft, dann reichen die Nährstoffe im neuen Boden für mehrere Wochen aus.

Im Sommer wird die Aloe ca. einmal im Monat mit Sukkulenten- oder Universaldünger versorgt. Im Winter hingegen benötigt sie keinerlei Düngung. Wer seine Aloe Vera zu medizinischen Zwecken nutzen möchte, sollte unbedingt zu biologischem Dünger greifen.

❤ Dünge Sticks*: https://amzn.to/2FmgkXI
❤ Kakteen Dünger*: https://amzn.to/2Elfxpp
Dieser Dünger ist optimal, aber nur für Zierpflanzen gedacht, sofern ihr das Aloe Vera Gel verwendet wollt, greift besser zu einem natürlichen Dünger zurück. Da empfehle ich euch folgenden*:
https://amzn.to/2E3eyZH


Umtopfen und Übersiedelung auf den Balkon

Bei richtiger Pflege wächst die Aloe Vera sehr schnell und nimmt vor allem an Volumen und Gewicht zu. Ein Umtopfen ist etwa alle zwei bis drei Jahre notwendig und wird am besten im Frühjahr durchgeführt. Dazu lässt man die Erde austrocknen, bevor man die Pflanze möglichst tief unten packt und aus dem Substrat zieht. Die Aloe Vera darf niemals an den Blättern gezogen werden, da diese leicht brechen. Im neuen Topf muss die Erde kompakt sitzen. Bis zum Anwachsen benötigt die Pflanze zusätzlich Stützen, um ein Umkippen zu verhindern.

Im neuen Topf kann die Aloe Vera an einen sonnigen, aber geschützten Standort auf dem Balkon oder der Terrasse gebracht werden. Im Herbst zieht sie wieder in die Wohnung, da sie keinen Frost verträgt.


Krankheiten und Schädlinge

Die häufigsten Krankheiten gehen bei der Aloe Vera auf Pflegefehler zurück. Insbesondere zu viel Feuchtigkeit verträgt sie nur schlecht und reagiert darauf mit Wurzelfäule. Meist ist eine solche Pflanze nicht mehr zu retten. Man sollte also stets äußerst sparsam mit der Gießkanne umgehen.

Besonders Schmierläuse, wie die Wolllaus, lieben die Aloe Vera. Sie zapfen die fleischigen Blätter an und saugen der Pflanze ihre gesamte Energie aus. Man erkennt die Lausnester an den weißen Nestern an den Blättern oder im Wurzelbereich. Zwar kann man die Läuse absammeln, dies stellt sich aber als mühsam heraus. Oft helfen nur chemische Mittel. Wer den kostbaren Pflanzensaft ernten möchte, sollte zunächst versuchen, die Blätter mit einem alkoholgetränkten Wattebausch abzuwischen.


Richtiges Kürzen und Schneiden

Es ist nicht zwingend notwendig, eine Aloe Vera Pflanze zurückzuschneiden. Einzig welke oder brauen Blätter müssen entfernt werden. Die Blätter niemals abschneiden, sondern mit einem scharfen Messer möglichst nah an der Basis abschneiden.

Will man das Aloe Vera Gel aus den Blättern zur Kosmetik verwenden, werden diese auf dieselbe Weise geschnitten. Entnommen werden immer die äußersten und größten Blätter. Wer die Aloe Vera selber erntet, sollte das Gel nur äußerlich anwenden. Teile des Blattes enthalten Gifte, die sowohl den Darm als auch die Nieren schädigen können. Für den Verzehr sollte man nur auf fachkräftig hergestellte Produkte zurückgreifen.

Beim Umtopfen empfiehlt es sich die Wurzeln zu kürzen, um das starke Wachstum einzudämmen. Wer keine Samen entnehmen möchte, sollten verblühte Blütenstände entfernen, um der Pflanze nicht unnötig Energie zu entziehen.


Tipps zum Überwintern

Auch auf der Fensterbank braucht die Aloe Vera einen möglichst hellen Platz. Ideal für die Überwinterung sind Temperaturen zwischen 12°C und 15°C, weswegen eher das Schlafzimmer oder ein Gang gewählt werden sollte. In dieser Zeit sollte nur sehr sparsam gegossen werden. Düngung ist im Winter gänzlich einzustellen.

Es ist nicht immer leicht, den richtigen Zeitpunkt zu finden, an dem eine Pflanze hinaus oder hinein übersiedelt. Faustregel für die Aloe Vera ist, dass sie Temperaturen unter 10°C nicht verträgt und bei Temperaturen unter 4°C abstirbt. Erst wenn Nachtfröste vorüber sind und die Temperaturen auch nachts nicht wesentlich unter 10°C fallen, darf die Aloe Vera auf den Balkon. Nach idealer Überwinterung bedankt sich die Aloe Vera im Frühling mit auffällig gelben Blüten.

 

 

Aloe Vera heller Standort am Fenster

Aloe Vera heller Standort am Fenster

In den Wintermonaten ist es im Haus aber manchmal zu dunkel und es empfiehlt sich eine spezielle Pflanzenlampe zu kaufen*, die man einige Stunden am Tag einschaltet.

Aloe Vera Pflanze unter Pflanzenlampe im Winter

Aloe Vera Pflanze unter Pflanzenlampe im Winter